Projektmanagement-ABC: S wie SIA

Schweizer Präzision im Projektmanagement: Die SIA-Methode für erfolgreiche Bauprojekte

Schweizer Präzision im Projektmanagement: Die SIA-Methode für erfolgreiche Bauprojekte

Die Anforderungen an moderne Bauprojekte werden immer komplexer. Besonders die enge Verknüpfung von technischen, ökologischen und architektonischen Aspekten stellt eine grosse Herausforderung dar. Daher sind bereits vor Beginn der eigentlichen Planung umfassende Bedarfsanalysen und Machbarkeitsstudien erforderlich. In der Schweiz erfolgt die Vergütung der einzelnen Planungsleistungen auf Basis der verschiedenen SIA-Phasen, die ein detailliertes und strukturiertes Leistungsmodell vorgeben, das sich nicht nur auf die Planung und Konzeption eines Bauwerkes beschränkt, sondern dessen gesamten Lebenszyklus berücksichtigt. Wir geben einen Überblick über die Standards zur Phasensteuerung von Bauprojekten.

Was ist SIA?

Die Abkürzung SIA steht für den «Schweizer Ingenieur- und Architektenverein, dessen Normen einen strukturierten Rahmen für die Planung und Umsetzung von Bauprojekten bieten. Sie gliedern den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks in klar definierte Phasen, von der ersten Idee bis zur Bewirtschaftung des fertigen Gebäudes. Dieses Vorgehen gewährleistet eine transparente Kommunikation zwischen allen Beteiligten und eine effiziente Projektabwicklung. Mit den Normen wird nicht nur die Qualität und Sicherheit von Bauvorhaben gewährleistet, sondern auch die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in den Fokus gerückt.
Dabei sind die Standards der SIA nicht nur in der Schweiz verpflichtend. Sie geniessen auch international ein hohes Ansehen und dienen häufig als Leitfaden für Bauingenieure und Architekten weltweit.

Die SIA-Phasen

Die SIA-Phasen gliedern Bauprojekte in Leistungsphasen und helfen so, diese Projekte systematisch zu strukturieren und zu steuern. Grundsätzlich werden sechs SIA-Phasen unterschieden, die sich wiederum in 12 Teilphasen gliedern lassen.

Phasen Teilphasen
1 Strategische Planung 11 Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien
2 Vorstudien 21 Machbarkeitsstudie

3 Projektierung

 

 

31 Vorprojekt

32 Bauprojekt

33 Bewilligungsverfahren

4 Ausschreibung 41 Ausschreibungen, Vergaben

5 Realisierung

 

 

51 Ausführungsplanung

52 Ausführung

53 Inbetriebnahme, Abschluss

6 Bewirtschaftung

 

 

61 Betrieb

62 Überwachung / Wartung

63 Instandhaltung

    Die sechs SIA-Phasen

    1. Strategische Planung: In dieser initialen Phase werden die Grundlagen für das Projekt gelegt. Es erfolgt die Bedürfnisformulierung, in der die Anforderungen, Ziele und Wünsche des Bauherrn erfasst werden. Anschliessend werden Lösungsstrategien entwickelt, um diese Bedürfnisse optimal zu erfüllen.

    2. Vorstudien: Nun wird das Projekt konkretisiert. Es werden verschiedene Lösungsvarianten erarbeitet und hinsichtlich ihrer Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit bewertet. Ziel ist es, die beste Vorgehensweise auszuwählen und eine solide Entscheidungsgrundlage für die weiteren Planungen zu schaffen.

    3. Projektierung: Anschliessend folgen die detaillierte Ausarbeitung, Planung und Konzeption des gewählten Projektes. Dabei werden genaue Pläne sowie technische Spezifikationen erstellt, sowohl für architektonische als auch für technische Aspekte des Projektes. Diese Phase gliedert sich in drei wichtige Teilphasen:

    • Vorprojekt: Erstellung eines groben Entwurfs mit ersten Kostenschätzungen.
    • Bauprojekt: Detaillierte Planung mit genauen Kostenberechnungen und Zeitplänen.
    • Bewilligungsverfahren: Einholung aller notwendigen Genehmigungen und Bewilligungen von Behörden.

    4. Ausschreibung: In dieser Phase werden die Leistungen, die von externen Unternehmen erbracht werden sollen, ausgeschrieben. Ausserdem müssen in dieser Phase die notwendigen Materialien beschafft werden. Dafür werden Offerten eingeholt, geprüft und Verträge mit den ausgewählten Unternehmen abgeschlossen. Eine sorgfältige Ausschreibung ist entscheidend, um qualitativ hochwertige Leistungen zu fairen Preisen zu erhalten.

    5. Realisierung: Nun folgt die Umsetzungsphase, in der das Bauprojekt realisiert wird. Sie beinhaltet die Bauleitung, Überwachung der Bauarbeiten, Qualitätskontrolle und das Kostenmanagement. Eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten ist hier unerlässlich, um den Bau fristgerecht und im Budgetrahmen abzuschliessen.

    6. Bewirtschaftung: Nach Abschluss der Bauarbeiten beginnt die Nutzungsphase des Gebäudes. Diese Phase umfasst die Inbetriebnahme, Wartung und den langfristigen Betrieb des Bauwerks. Ziel ist es, den Wert und die Funktionalität des Gebäudes über seine gesamte Lebensdauer zu erhalten.

    Vorteile der Phasensteuerung nach SIA

    Die Anwendung der SIA-Standards bietet zahlreiche Vorteile:

    • Klare Struktur: Durch die Unterteilung in definierte Phasen wird der Projektablauf transparent und nachvollziehbar gestaltet.
    • Effiziente Kommunikation: Alle Beteiligten wissen zu jeder Zeit, in welcher Phase sich das Projekt befindet und welche Aufgaben anstehen.
    • Qualitätssicherung: Durch standardisierte Abläufe und klare Verantwortlichkeiten wird die Qualität des Bauprojektes sichergestellt.
    • Kostenkontrolle: Frühzeitige Kostenschätzungen und kontinuierliches Kostenmanagement helfen, Budgetüberschreitungen zu vermeiden.

    Herausforderungen bei der Umsetzung

    Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Anwendung der SIA-Phasen:

    • Komplexität: Die detaillierte Planung und Dokumentation erfordern einen hohen Aufwand und Fachwissen.
    • Flexibilität: Unvorhergesehene Änderungen können den festgelegten Ablauf stören und erfordern Anpassungen im laufenden Prozess.
    • Ressourcenmanagement: Eine genaue Planung der benötigten Ressourcen in jeder Phase ist essenziell, um Engpässe zu vermeiden.

    Fazit

    Die SIA-Normen stellen einen klaren und bewährten Standard für die Phasensteuerung von Bauprojekten dar. Ihre strukturierte Herangehensweise ermöglicht eine transparente Planung und Umsetzung, die den gesamten Projektlebenszyklus abdeckt. Durch die präzise Definition von Phasen und Verantwortlichkeiten werden Kosten, Zeit und Ressourcen effizient verwaltet, was das Risiko von Verzögerungen und Budgetüberschreitungen erheblich reduziert. Besonders in komplexen Bau- und Ingenieurprojekten bietet die SIA eine wertvolle Orientierung und stellt sicher, dass alle Beteiligten auf eine gemeinsame Zielsetzung hinarbeiten.

    Dank moderner Projektmanagement-Software wie myPARM Project Management lassen sich die SIA-Ojasen noch einfacher und effizienter umsetzen. Die Software bietet praktische Projektvorlagen, die speziell auf die SIA-Phasen abgestimmt sind. So können Projektteams die einzelnen Schritte systematisch abarbeiten, Prozesse optimieren und jederzeit den Überblick über Fortschritt, Ressourcen und Budget behalten. Dies erleichtert nicht nur die Einhaltung der SIA-Standards, sondern trägt auch massgeblich zur erfolgreichen Durchführung von Projekten bei.

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