Projektmanagement-ABC: B wie Burndown-Charts
Fortschritt visualisieren im agilen Projektmanagement

In der agilen Projektwelt sind Burndown-Charts ein beliebtes Werkzeug, um den Fortschritt von Teams zu visualisieren. Sie zeigen auf einen Blick, wie viel Arbeit noch zu erledigen ist und ob das Team im Zeitplan liegt. Doch wie bei vielen Tools liegt der Teufel im Detail. Ein Burndown-Chart kann motivieren und Transparenz schaffen, aber auch in die Irre führen, wenn es nicht richtig eingesetzt wird. Wir beleuchten die Funktionsweise, die Vorteile und die Fallstricke von Burndown-Charts.
Was ist ein Burndown-Chart?
Ein Burndown-Chart ist ein Diagramm, das den verbleibenden Arbeitsaufwand über die Zeit hinweg darstellt. Auf der vertikalen Achse wird die Menge der noch zu erledigenden Arbeit (z. B. in Story Points oder Stunden) abgetragen, während die horizontale Achse den Zeitverlauf (z. B. Tage eines Sprints) zeigt. Idealerweise sinkt die Kurve stetig ab – daher der Name „Burndown“.
In Scrum-Teams wird das Burndown-Chart häufig täglich aktualisiert, um den Fortschritt im Sprint zu verfolgen. Es dient als visuelle Hilfe, um zu erkennen, ob das Team auf Kurs ist oder ob Anpassungen erforderlich sind.
Wie wird ein Burndown-Chart erstellt?
- Arbeitsaufwand schätzen: Zu Beginn eines Sprints wird der gesamte Arbeitsaufwand geschätzt und als Ausgangspunkt festgelegt.
- Tägliche Aktualisierung: Jeden Tag wird der verbleibende Arbeitsaufwand erfasst und im Diagramm eingetragen.
- Vergleich mit Idealverlauf: Eine diagonale Linie zeigt den idealen Verlauf, bei dem die Arbeit gleichmäßig über die Zeit abnimmt. Die tatsächliche Kurve wird mit dieser Linie verglichen, um Abweichungen zu erkennen.
Vorteile von Burndown-Charts
- Transparenz: Alle Beteiligten sehen auf einen Blick, wie der Fortschritt verläuft.
- Früherkennung von Problemen: Abweichungen vom Idealverlauf können frühzeitig identifiziert und adressiert werden.
- Motivation: Die sichtbare Darstellung des Fortschritts kann das Team motivieren, das Sprint-Ziel zu erreichen.
- Einfache Kommunikation: Stakeholder erhalten eine klare Übersicht über den Projektstatus.
Grenzen und Fallstricke
- Vereinfachung: Burndown-Charts zeigen nur den quantitativen Fortschritt, nicht aber die Qualität der Arbeit oder die Komplexität der Aufgaben.
- Fehlende Kontextinformationen: Unerwartete Ereignisse oder Änderungen im Umfang werden nicht automatisch berücksichtigt.
- Gefahr der Fehlinterpretation: Eine flache Kurve kann auf Probleme hinweisen, muss aber nicht zwingend bedeuten, dass das Team ineffizient arbeitet.
- Druck auf das Team: Ein zu starker Fokus auf das Burndown-Chart kann zu Stress führen und die Teamdynamik negativ beeinflussen.
Während Burndown-Charts also nützliche Einblicke bieten, sollten sie nicht isoliert betrachtet werden. Sie sind ein Werkzeug unter vielen und sollten im Kontext anderer Metriken und qualitativer Einschätzungen verwendet werden. Ein übermäßiger Fokus auf das Chart kann dazu führen, dass Teams versuchen, die Kurve „schön“ aussehen zu lassen, anstatt sich auf die tatsächliche Wertschöpfung zu konzentrieren.
Best Practices
- Regelmäßige, bzw. tägliche Updates helfen dabei, einen aktuellen Überblick zu behalten.
- Um ein vollständiges Bild des Projektes zu gewährleisten sollten Burndown-Charts mit Retrospektiven, Daily Stand-ups und anderen Metriken kombiniert werden.
- Es ist wichtig, Abweichungen im Team offen anzusprechen. So können die Gründe für die Abweichungen leichter identifiziert werden uns es kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
- Kein Projektteam ist wie das andere. Daher ist es wichtig, das Burndown-Chart an die Bedürfnisse des jeweiligen Teams anzupassen und starre Vorgaben zu vermeiden. So behalten Sie die nötige Flexibilität.
Fazit
Burndown-Charts sind ein wertvolles Werkzeug im agilen Projektmanagement, wenn sie richtig eingesetzt werden. Sie bieten Transparenz, fördern die Kommunikation und helfen, den Fortschritt zu visualisieren. Allerdings sollten sie nicht als alleiniges Maß für den Projekterfolg dienen. Ein kritischer Blick und die Kombination mit anderen Methoden sind entscheidend, um den tatsächlichen Wert für das Projekt zu erkennen.
Praktische Tools wie die Projektmanagementsoftware myPARM ProjectManagement vereinfachen Ihnen die Arbeit mit Burndown-Charts. So können in der Software Aufgaben einfach gesteuert werden und deren Status jederzeit überprüft werden. Dank der flexiblen Dashboards und der Echtzeit-Datenvisualisierung behalten Projektleitende also nicht nur den Fortschritt im Blick, sondern können auch gezielt auf Abweichungen reagieren – ohne sich im Datendschungel zu verlieren.
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