Agile Führung
Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zum Unternehmenserfolg
Unsere Arbeitswelt verändert sich ständig rasend schnell. Dabei entstehen neue Herausforderungen, weshalb das Prinzip der agilen Führung immer mehr an Bedeutung gewinnt – nicht nur im Projektmanagement. Während das traditionelle Management bisher Abläufe perfekt planen und kontrollieren konnte, bedeutet agile Führung, die Mitarbeitenden mit Visionen zu inspirieren und zu motivieren sowie ihnen mehr Verantwortung zu übertragen. So soll eine Arbeitsumgebung geschaffen werden, die die Kreativität, Innovation, Sinnerfüllung und konstanten Wandel fördert. Wir erklären, wie das funktioniert.
Was ist agile Führung?
Die agile Führung kommt aus der Softwareentwicklung, wo agile Methoden als Antwort auf die ständig wechselnden Anforderungen angewendet werden. Durch die agile Arbeitsweise können aber nicht nur Softwareentwickler Projekte schneller umsetzen, Teams produktiver arbeiten und die Kundenwünsche besser im Blick behalten werden. Vielmehr wird dadurch auch Selbstständigkeit gefördert und die Mitarbeitenden werden ermutigt, Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen. Dabei werden beispielsweise Methoden wie Scrum oder Tools wie Kanban-Boards verwendet. Die zentralen Grundprinzipien der agilen Führung sind:
1. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
Traditionelle Manager arbeiten oft mit starren Plänen. Agile Führungskräfte verstehen jedoch die Notwendigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, sowie sich an neue Marktentwicklungen und Anforderungen anzupassen. Das heisst, sie sind offen für neue Ideen und bereit, ihren Ansatz je nach Situation anzupassen. Ob es um die eigene Arbeitsweise oder geänderte Kundenanforderungen geht, verstehen agile Führungskräfte es, sich von alten Methoden und festgefahrenen Denkweisen zu lösen, um innovative Lösungen zu finden und rasch auf Herausforderungen reagieren zu können.
2. Empowerment und Dezentralisierung
Ein Wechsel vom traditionellen Management zur agilen Führung bedeutet auch, dass Entscheidungsbefugnisse überdacht werden müssen. Statt Entscheidungen von oben vorzugeben, ist es in der agilen Führung wichtig, Teams zu ermutigen, eigenverantwortlich zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Daher ermöglichen agile Führungskräfte ihren Teams, Entscheidungen auf der Ebene zu treffen, auf der das relevante Wissen am grössten ist. Durch die höhere Eigenverantwortung und Autonomie wird nicht nur die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden gesteigert, sondern meist auch die Qualität der Arbeit verbessert.
3. Kollaboration und transparente Kommunikation
Um die Zusammenarbeit zwischen und innerhalb der Teams zu fördern, erkennen agile Führungskräfte, dass Informationen transparent und offen kommuniziert werden müssen. Nur wenn die Teams alle notwendigen Informationen haben, können sie optimale Entscheidungen treffen und Innovationen entwickeln. Daher werden relevante Informationen mit den Teams geteilt und ein offener Dialog gefördert, um Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu verbessern. Gleichzeitig geht es auch darum, dafür zu sorgen, dass jeder im Team die Möglichkeit bekommt, seine Gedanken und Ideen frei auszudrücken und sicherzugehen, dass Entscheidungen durch eine transparente Herangehensweise getroffen werden.
4. Kontinuierliche Verbesserung, Fehler- und Lernkultur
Zum agilen Führen gehört auch immer die kontinuierliche Verbesserung. Das heisst, dass aus erfolgreichen Projekten oder überwundenen Herausforderungen ebenso wie aus auftretenden Schwierigkeiten oder Kritik gelernt wird. Daher geben agile Führungskräfte konstruktives Feedback an ihre Teams und unterstützen sie dabei, zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern. Auch eine offene Fehlerkultur ist hilft dabei, kontinuierlich zu lernen. Dabei geht es nicht darum, Fehler zu vermeiden oder zu bestrafen, sondern sie als Chance zu sehen, um das Unternehmen voranzubringen. Eine agile Führungskraft schafft hierfür den Raum und die nötige Sicherheit. Gleichzeitig muss eine agile Führungskraft aber auch dazu in der Lage sein, Feedback von Teammitgliedern anzunehmen und es zu berücksichtigen, damit auch die Führungskraft sich weiterentwickeln kann.
5. Vertrauen und Teamarbeit
Vertrauen und eine optimal funktionierende Teamarbeit sind von zentraler Wichtigkeit, wenn ein Unternehmen agil geführt werden soll. Nur wenn eine Führungskraft den Mitarbeitenden vertraut, kann sie ihnen erlauben, selbstorganisiert zu arbeiten. Um Entscheidungen im Team treffen zu können, ist es zudem wichtig, die Zusammenarbeit zu fördern. So wird ein Umfeld geschaffen, in dem Mitarbeitende kreativ arbeiten und ihre Ideen teilen können. Gleichzeitig wird so eine solide Grundlage geschaffen, um auch mit Kunden eng zusammenzuarbeiten und deren Feedback einzubeziehen. So arbeiten alle Beteiligten an der Entwicklung des Unternehmens mit, Ziele können erreicht und auf Veränderungen kann erfolgreich reagiert werden.
Die Rolle der agilen Führungskraft
Im traditionellen Management geben Führungskräfte Entscheidungen vor und legen fest, welche Aufgaben bearbeitet oder welche Ziele erreicht werden sollen. Eine agile Führungskraft agiert dagegen vielmehr als Coach oder Mentor, der Hilfestellung leistet und den notwendigen Raum schafft, um agil arbeiten zu können. In dieser Rolle gibt man also weniger Anweisungen, sondern inspiriert und fördert das Team oder räumt Hindernisse aus dem Weg. Agile Führungskräfte zeigen also die Vision dessen, in welche Richtung es gehen soll, geben aber nicht genau vor, wie ein Ziel erreicht werden soll. Bei komplexen Entscheidungen unterstützen sie allerdings das Team und bieten Orientierung, wenn nötig. Sie helfen dann dabei, Prioritäten zu setzen und sicherzustellen, dass die Entscheidungen im Einklang mit den Unternehmenszielen stehen.
Des Weiteren stellen agile Führungskräfte sicher, dass das Team über die benötigten Ressourcen verfügt, um erfolgreich zu sein. Dazu gehören sowohl materielle Ressourcen als auch Unterstützung bei der Weiterentwicklung von Fähigkeiten und Kompetenzen. Auch die Förderung einer positiven Teamdynamik und kontinuierliches Feedback gehören zu den Aufgaben einer agilen Führungskraft.
Neben den Fähigkeiten, die auch im traditionellen Management wichtig sind, wie beispielsweise Kommunikation, Stakeholder Management oder Konfliktmanagement, benötigen agile Führungskräfte also auch Skills wie eine hohe Flexibilität, Empathie, Coaching und Mentoring. Sie müssen aber auch in der Lage sein, schnell und bei Unsicherheit Entscheidungen treffen zu können. Ausserdem sollten agile Führungskräfte über die Fähigkeit zur Selbstreflexion verfügen und bereit sein, ihr eigenes Verhalten und ihre Fähigkeiten zu hinterfragen. Dazu gehört Offenheit für Feedback und das Bestreben, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Herausforderungen
Von schnellerer Reaktionsfähigkeit, höherer Innovationsfähigkeit, besserer Mitarbeitermotivation und Kundenorientierung bis hin zu einer effizienteren Entscheidungsfindung hat agile Führung zahlreiche Vorteile. Allerdings kann der Wandel vom traditionellen Management hin zur agilen Führung sehr schwierig sein und einige Widerstände hervorrufen. Dies liegt daran, dass Manager Entscheidungsbefugnisse an ihr Team abgeben und transparenter kommunizieren müssen. Ausserdem bedeutet agile Führung, sich kontinuierlich an Veränderungen anzupassen. Somit müssen alle Beteiligten mit grösserer Unsicherheit umzugehen lernen, was für den einen oder anderen sehr herausfordernd sein kann. Zudem kann die enge Zusammenarbeit agiler Teams zunächst zu Konflikten führen, sodass es schwierig sein kann, eine positive Teamdynamik aufrechtzuerhalten.
Fazit
Besonders in Branchen, die von schnellen und häufigen Veränderungen geprägt sind, bietet agile Führung eine wertvolle Möglichkeit, um Unternehmen erfolgreich zu leiten und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Vertrauen und transparente Kommunikation schaffen eine solide Basis, um die Teamarbeit und Eigenverantwortung zu fördern.
Neben den Fähigkeiten, die eine agile Führungskraft mitbringen sollte, kann auch Software wie myPARM CorporateNavigator bei der agilen Führung helfen. Die Software unterstützt dabei, die Vision und Strategie eines Unternehmens zu kommunizieren und so allen Mitarbeitenden klarzumachen, wie sie dazu beitragen können. Ausserdem unterstützen beispielsweise das integrierte Aufgabenmanagement mit agilen Kanban-Boards oder die Kommunikations- und Kollaborationstools die erfolgreiche agile Zusammenarbeit.
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