Projektmanagement-ABC: V wie Veränderungsmanagement
Wie eine Raupe, die sich erst in einen Kokon einspinnen muss, um zu einem schönen Schmetterling zu werden, ändern auch Projekte oder Unternehmen sich im Laufe der Zeit. Tatsächlich verläuft kaum ein Projekt genauso, wie anfangs geplant, und Änderungen sind an der Tagesordnung. Das Veränderungsmanagement (Change Management) ist daher ein wichtiger Teil der Projektarbeit. Zudem werden grosse organisatorische Veränderungen häufig in Projekten umgesetzt. Für solche Projekte ist es wichtig, die Grundlagen des Change Managements zu kennen und zu wissen, warum auch nötige und gut geplante Veränderungen häufig auf Widerstand stossen. Wir erklären kurz und knapp alles, was Sie über das Projekt- und Veränderungsmanagement wissen müssen.
Was ist Veränderungsmanagement?
Veränderungsmanagement oder Change Management bezeichnet den systematischen und strategischen Prozess, Veränderungen in einer Organisation oder einem Projekt gezielt zu planen, umzusetzen und zu kontrollieren. Es beinhaltet die Einführung neuer Prozesse, Technologien, Strukturen oder kultureller Aspekte, um eine positive Transformation zu ermöglichen und die Organisation oder ein Projekt an sich ändernde interne oder externe Bedingungen anzupassen. Das Change Management zielt darauf ab, diesen Wandel effektiv zu managen, Widerstände zu minimieren, die Akzeptanz der Betroffenen zu fördern und die gewünschten Ergebnisse zu erreichen. Es umfasst Aspekte wie die Analyse des Veränderungsbedarfs, die Entwicklung einer klaren Vision, die Kommunikation und Einbeziehung der Betroffenen, die Planung und Durchführung von Massnahmen sowie die kontinuierliche Überwachung und Anpassung des Veränderungsprozesses. Durch einen strukturierten Change-Management-Ansatz kann eine Organisation den Wandel erfolgreich bewältigen und ihre Agilität, Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Warum gibt es Widerstände gegen Veränderungen?
Eine der grössten Herausforderungen im Veränderungsmanagement ist der Widerstand gegen Veränderungen, der bei den Betroffenen hervorgerufen werden kann. Menschen lehnen Veränderungen meist von Natur aus ab. Auch wenn manche Veränderungen unumgänglich sind und dies allen Beteiligten klar ist, kann es daher vorkommen, dass Widerstände bestehen, welche den Wandel behindern. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:
- Angst vor dem Unbekannten: Veränderungen bringen oft Unsicherheit mit sich. Von dem Wandel betroffene können Angst vor dem Unbekannten haben und sich Sorgen über mögliche negative Auswirkungen machen. Sie fühlen sich möglicherweise wohler in der gewohnten Umgebung und haben Bedenken, dass sie durch die Veränderungen ihre Komfortzone verlassen müssen.
- Verlust von Gewohnheiten und Routinen: Veränderungen erfordern oft, dass alte Gewohnheiten und Routinen aufgegeben oder angepasst werden müssen. Dies kann zu einem Gefühl des Verlustes oder der Frustration führen, insbesondere wenn man eine starke Bindung an die gewohnten Arbeitsweisen oder Abläufe hat. Oft hört man in solchen Fällen den Satz: „Das haben wir schon immer so gemacht und daher muss das auch zukünftig so bleiben.“
- Sorge um Kompetenz und Fähigkeiten: Wenn Veränderungen neue Fähigkeiten oder Kenntnisse erfordern, fragen sich viele Betroffene, ob sie diesen Anforderungen gerecht werden können. Sie haben möglicherweise Bedenken, dass sie nicht über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, und befürchten daher negative Auswirkungen für sich selbst oder beispielsweise für den Erfolg eines Projektes.
- Verlust von Kontrolle und Autonomie: Veränderungen können zudem dazu führen, dass Menschen das Gefühl haben, die Kontrolle über ihre Arbeit oder ihre Rolle zu verlieren. Sie möchten ihre Autonomie behalten und fühlen sich unwohl, wenn sie das Gefühl haben, dass Entscheidungen von aussen getroffen werden, ohne ihre Meinung oder ihren Beitrag angemessen zu berücksichtigen.
- Kommunikationsmängel: Eine unzureichende Kommunikation über den Veränderungsprozess kann ebenfalls Widerstand hervorrufen. Wenn Betroffene das Gefühl haben, dass sie nicht ausreichend informiert oder in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, können sie skeptisch reagieren und treten den Änderungen oft mit grossem Widerstand entgegen.
- Organisatorische Kultur und Historie: Die Kultur und Geschichte einer Organisation können den Umgang mit Veränderungen ebenfalls beeinflussen. In Unternehmen mit einer starken Widerstandskultur oder einer Geschichte von gescheiterten Veränderungsversuchen kann es schwieriger sein, die Unterstützung und Zustimmung der Mitarbeiter zu gewinnen.
Es ist wichtig, diese Gründe zu erkennen und sie im Change Management-Prozess zu berücksichtigen. Auf diese Weise kann, wenn nötig, Überzeugungsarbeit geleistet werden und die Kommunikation entsprechend angepasst werden, um bestehende Widerstände zu überwinden sowie die Betroffenen für den Wandel zu gewinnen. Zudem ist es wichtig zu erkennen, dass nicht alle Beteiligten dieselben Gründe für Widerstände haben müssen. Vielmehr ist es häufig so, dass einzelne Beteiligte Veränderungen gegenüber sehr offen reagieren, während andere schon mit den kleinsten Änderungen grosse Schwierigkeiten haben. Daher sollte im Rahmen des Change Managements auf jeden einzeln eingegangen werden, um die Akzeptanz des Wandels zu fördern.
So erkennen Sie aufkommende Widerstände
Widerstände gegen Veränderungen können sich auf verschiedene Weisen zeigen. Hier sind einige häufige Anzeichen von Widerstand:
- Verbale Ablehnung: Manche Menschen äussern offen ihre Ablehnung gegenüber Veränderungen. Sie können ihre Bedenken, Zweifel oder Unzufriedenheit verbal zum Ausdruck bringen und sich gegen die geplanten Veränderungen aussprechen. In solchen Fällen kann es auch passieren, dass bereits getroffene Entscheidungen immer wieder hinterfragt werden oder Diskussionen über Details der Veränderungen entstehen.
- Gerüchte und Widerstandsnetzwerke: Widerstand gegen Veränderungen kann sich zudem in Form von Gerüchten oder der Bildung von Widerstandsnetzwerken äussern. Möglicherweise werden über informelle Netzwerke Informationen verbreitet, die den Wandel in einem negativen Licht darstellen oder versuchen, andere gegen den Wandel zu mobilisieren.
- Starke Verteidigung des Status quo: Ein häufiges Anzeichen von Widerstand ist zudem die starke Verteidigung des bestehenden Zustands oder der aktuellen Arbeitsweise. So wird dann argumentiert, dass das Alte besser ist, und die Notwendigkeit des Wandels wird infrage gestellt.
- Körpersprache und nonverbale Signale: Manche Mitarbeitende beteiligen sich weniger an Diskussionen. Beobachten Sie diese Mitarbeitenden genau, können Sie aber in der Körpersprache und anhand von nonverbalen Signalen erkennen, wenn ein Widerstand besteht. Zeigen die Betroffenen Anzeichen von Unbehagen, Ablehnung oder Frustration, deutet das häufig darauf hin, dass sie mit dem Wandel unzufrieden sind. Zudem kann es vorkommen, dass solche Mitarbeitende beispielsweise ausweichen oder schweigen, wenn sie auf die Veränderung angesprochen werden, oder sie die Veränderung sogar ins Lächerliche ziehen. Dies sind ebenfalls starke Anzeichen für einen Widerstand.
- Produktivitäts- und Leistungsveränderungen: Manche von einem Wandel betroffene Mitarbeitende zeigen ihren Widerstand zudem auf eine passive Weise. Sie ziehen sich dann zurück, sind weniger engagiert oder entziehen sich den Änderungen ganz bewusst. Der Change Manager kann dann häufig Veränderungen in der Produktivität, dem Engagement, der Motivation oder der Leistung der Mitarbeitenden beobachten. Starke Widerstände können sich zudem in erhöhten Krankenständen oder häufigen Abwesenheiten bemerkbar machen.
Phasen des Change Managements
Veränderung ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung sowie eine strukturierte Vorgehensweise erfordert. Die Phasen des Change Managements bieten einen klaren Leitfaden, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.
1. Erfassung und Analyse des Änderungsbedarfs
In dieser ersten Phase geht es darum, den Bedarf für Veränderungen zu erkennen und zu verstehen. Es ist wichtig, die Gründe für eine Veränderung zu identifizieren, die Ziele und den Umfang der Veränderung festzulegen sowie die potenziellen Auswirkungen auf das Projekt oder das Unternehmen zu bewerten. Eine gründliche Analyse ermöglicht es, die Notwendigkeit des Wandels zu begründen und die Grundlage für die nächsten Schritte zu legen.
2. Planung und Gestaltung des Veränderungsprozesses
Sobald der Änderungsbedarf erkannt ist, ist es wichtig, einen klaren Plan für den Veränderungsprozess zu erstellen. In dieser Phase werden die Ziele und Meilensteine der Veränderung definiert, Ressourcen zugewiesen sowie ein Zeitplan erstellt. Es ist entscheidend, eine gute Kommunikationsstrategie zu entwickeln, um die Beteiligten frühzeitig einzubeziehen und ihnen die Bedeutung sowie den Nutzen des Wandels zu vermitteln. Auch die Identifizierung von potenziellen Widerständen und Risiken spielt eine wichtige Rolle, um geeignete Massnahmen zur Minimierung dieser Hindernisse zu ergreifen.
3. Umsetzung und Implementierung der Veränderungen
In der nächsten Phase werden die geplanten Veränderungen aktiv umgesetzt. Dies beinhaltet die Kommunikation des Wandels an die Beteiligten, wenn nötig Schulungen, um das Wissen und die Fähigkeiten der Mitarbeitenden zu erweitern, sowie die Anpassung der Prozesse und Strukturen, um den Wandel zu unterstützen. Der Change Manager spielt eine zentrale Rolle bei der Koordination und Überwachung der Umsetzung, um sicherzustellen, dass der Wandel gemäss den definierten Zielen und Zeitplänen voranschreitet. Während der Umsetzung der Veränderungen ist es zudem wichtig, regelmässig Feedback zu sammeln, um Anpassungen vornehmen zu können, die sicherstellen, dass der Wandel erfolgreich ist.
4. Überwachung und Bewertung der Veränderungen
Nach der Implementierung werden die Auswirkungen der Veränderungen überwacht und bewertet. So wird überprüft, ob die Ziele des Wandels erreicht wurden, ob die gewünschten Verbesserungen eingetreten sind oder ob weitere Anpassungen erforderlich sind. Feedback von den Beteiligten sowie Leistungsmessungen werden genutzt, um den Erfolg des Wandels zu beurteilen und Erkenntnisse für zukünftige Projekte zu gewinnen.
Die Phasen des Change Managements bieten eine strukturierte Herangehensweise an den Wandel und ermöglichen es, Hindernisse frühzeitig zu erkennen und anzugehen. Indem man bewusst durch diese Phasen navigiert, kann man sicherstellen, dass der Wandel erfolgreich umgesetzt wird und die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.
Die Rolle des Change Managers
Der Change Manager spielt eine zentrale Rolle beim erfolgreichen Veränderungsmanagement. Je nach Projekt kann es sich hierbei um einen eigens dafür eingestellten Mitarbeitenden, oder auch um den Projektleitenden handeln. Während bei kleinen Änderungen im Rahmen eines laufenden Projektes häufig kein Change Manager benötigt wird, ist es bei grossen Projekten für organisatorische Veränderungen ratsam, einen Change Manager zu beauftragen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Veränderungsprozess zu planen, zu koordinieren und zu überwachen, um sicherzustellen, dass die Änderungen effektiv umgesetzt werden. Der Change Manager arbeitet eng mit den Projektteams, Führungskräften, Stakeholdern und anderen relevanten Interessengruppen zusammen und fungiert so als Bindeglied zwischen den verschiedenen Parteien. Auf diese Weise stellt er sicher, dass der Wandel koordiniert und effektiv umgesetzt wird. Mit seinen Fähigkeiten im Projektmanagement, aber insbesondere mit seiner Menschenkenntnis ist der Change Manager ein wesentlicher Akteur bei der erfolgreichen Umsetzung von Veränderungen.
1. Change-Strategie entwickeln:
Der Change Manager ist dafür verantwortlich, eine klare Strategie für den Wandel zu entwickeln. Dabei werden die Ziele und der Umfang des Wandels definiert, die betroffenen Bereiche und Stakeholder identifiziert und eine geeignete Vorgehensweise festgelegt. Die Change-Strategie legt also den Rahmen für den gesamten Veränderungsprozess fest.
2. Kommunikation und Stakeholder-Management:
Ein entscheidender Aspekt des Change Managements ist die effektive Kommunikation mit den Beteiligten und Stakeholdern. Daher entwickelt der Change Manager eine Kommunikationsstrategie, um den Wandel zu erklären, die Vorteile zu vermitteln sowie mögliche Bedenken oder Widerstände anzusprechen.
3. Widerstandsmanagement:
Da jegliche Veränderungen auf Widerstand stossen können, sei es auf individueller oder organisatorischer Ebene, sollte der Change Manager potenzielle Widerstände frühzeitig erkennen und Gegenmassnahmen entwickeln. Um die Bedenken der Betroffenen zu verstehen und Lösungen zu finden, muss er eng mit diesen Personen zusammenarbeiten.
4. Schulung:
Je nachdem, um welche Veränderungen es sich handelt, kann es notwendig sein, den Mitarbeitenden notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. Der Change Manager koordiniert daher Schulungsmassnahmen, um sicherzustellen, dass die beteiligten Personen über das erforderliche Wissen verfügen, um ihre Aufgaben im Rahmen des Wandels effektiv zu erfüllen.
5. Überwachung und Bewertung:
Zudem überwacht der Change Manager den Fortschritt des Wandels und bewertet kontinuierlich die Wirksamkeit der implementierten Massnahmen. Er sammelt Feedback von den Beteiligten, analysiert Leistungsmetriken und identifiziert Verbesserungspotenziale. Auf dieser Grundlage können Anpassungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass der Wandel den gewünschten Nutzen bringt.
Change Management-Methoden und -Werkzeuge
Bei der Umsetzung von Veränderungen im Projektmanagement stehen Change Managern verschiedene Methoden und Werkzeuge zur Verfügung, um den Wandel effektiv zu gestalten. Hier sind einige gängige Ansätze, die bei der Planung und Durchführung von Change Management-Initiativen eingesetzt werden:
- ADKAR-Modell: Das ADKAR-Modell ist ein bewährter Ansatz, der sich auf die individuelle Veränderung konzentriert. ADKAR steht für Awareness (Bewusstsein), Desire (Verlangen), Knowledge (Wissen), Ability (Fähigkeit) und Reinforcement (Verstärkung). Es dient dazu, den Veränderungsprozess auf individueller Ebene zu verstehen und zu fördern, indem gezielte Massnahmen ergriffen werden, um die Menschen durch die verschiedenen Phasen des Wandels zu führen.
- Kotter’s 8-Stufen-Modell: Das 8-Stufen-Modell von John Kotter ist eine umfassende Methode, die den gesamten Veränderungsprozess abdeckt. Es umfasst acht Schritte, wie zum Beispiel das Schaffen einer dringenden Notwendigkeit, die Bildung einer koordinierten Führungskraft, die Kommunikation der Vision für den Wandel, das Beseitigen von Hindernissen, die Erzeugung kurzfristiger Erfolge sowie die Verankerung neuer Ansätze im Unternehmen. Das Modell bietet eine strukturierte Herangehensweise, um Veränderungen erfolgreich zu implementieren.
- Stakeholder-Analyse: Eine detaillierte Analyse der Stakeholder ist von entscheidender Bedeutung, um die verschiedenen Interessengruppen zu identifizieren und zu verstehen. Mit Hilfe von Tools wie Stakeholder-Analyse-Matrizen können Change Manager die Bedürfnisse, Einstellungen und Erwartungen der Stakeholder bewerten. Dadurch wird es möglich, gezielte Massnahmen zu ergreifen, um ihre Unterstützung zu gewinnen und potenzielle Widerstände zu minimieren.
- Kommunikationsstrategien: Effektive Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil des Change Managements. Change Manager verwenden daher verschiedene Kommunikationsstrategien, um die Botschaften des Wandels zu vermitteln, die Vorteile aufzuzeigen und Bedenken anzusprechen. Dazu gehören beispielsweise Townhall-Meetings, Rundschreiben, Mitarbeiter-Newsletters, interaktive Workshops oder regelmässige Updates über interne Kommunikationskanäle. Die Wahl der richtigen Kommunikationsmethoden und -kanäle hängt von der Zielgruppe und dem Kontext des Projekts ab.
- Projektmanagement-Tools: Grosse organisatorische Veränderungen werden häufig im Rahmen besonderer Change Projekte durchgeführt. Daher greifen Change Manager häufig auf bewährte Projektmanagement-Tools und -Techniken zurück, um den Veränderungsprozess zu unterstützen. Gantt-Diagramme, Projektphasenpläne, Ressourcenmanagement- und Risikomanagement-Methoden können dabei helfen, den Wandel zu planen, zu überwachen und zu steuern.
- Coaching und Schulung: Der Einsatz von Coaching und Schulungsmassnahmen kann den Erfolg des Veränderungsmanagements erhöhen. Individuelles Coaching kann den Mitarbeitenden helfen, persönliche Hindernisse zu überwinden und den Wandel zu unterstützen. Schulungen vermitteln den notwendigen Wissens- und Kompetenzrahmen, um neue Prozesse, Systeme oder Technologien zu beherrschen und den Wandel erfolgreich umzusetzen.
Die Auswahl der geeigneten Change Management-Methoden und -Werkzeuge hängt von der Art des Projekts, den spezifischen Veränderungszielen sowie der Unternehmenskultur ab. Ein guter Change Manager sollten die verschiedenen Ansätze anpassen und kombinieren, um den individuellen Bedürfnissen des Projekts bzw. des Unternehmens gerecht zu werden und eine erfolgreiche Veränderung zu ermöglichen.
Erfolgsfaktoren im Change Management
Um den Erfolg des Veränderungsmanagements sicherzustellen und die Herausforderungen aktiv anzugehen, gibt es bestimmte Faktoren, die berücksichtigt werden sollten:
- Klare Vision und Ziele: Eine klare Vision für den Wandel und gut definierte Ziele sind von entscheidender Bedeutung. Die Vision dient dazu, den Mitarbeitenden eine klare Vorstellung davon geben, wohin der Wandel führt und warum er wichtig ist. Die Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein (SMART-Kriterien).
- Engagement und Unterstützung der Führungsebene: Die Unterstützung der Führungsebene ist ein entscheidender Erfolgsfaktor im Change Management. Führungskräfte müssen den Wandel aktiv unterstützen, ihn vorleben und die Mitarbeiter motivieren. Sie sollten als Vorbilder agieren und die erforderlichen Ressourcen bereitstellen.
- Einbeziehung und Kommunikation der Betroffenen: Die Einbeziehung der betroffenen Mitarbeitenden und Stakeholder kann gar nicht oft genug betont werden. Durch den entstehenden Dialog können Bedenken und Perspektiven der Betroffenen berücksichtigt werden. Eine offene und transparente Kommunikation über den Wandel, seine Ziele und Auswirkungen ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und den Widerstand zu verringern.
- Angemessene Ressourcen und Zeitplanung: Es ist wichtig, ausreichend Ressourcen und einen realistischen Zeitplan für den Wandel bereitzustellen. Dies umfasst finanzielle, personelle und technologische Ressourcen. Ein realistischer Zeitplan ermöglicht es den Betroffenen, sich auf den Wandel vorzubereiten und ihre Aufgaben entsprechend anzupassen.
- Kontinuierliche Überwachung und Anpassung: Der Veränderungsprozess sollte kontinuierlich überwacht werden, um den Fortschritt zu verfolgen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Rückmeldungen von Mitarbeitenden und Stakeholdern sollten berücksichtigt und in den Veränderungsprozess einbezogen werden. Eine flexible und anpassungsfähige Vorgehensweise ist entscheidend, um auf unvorhergesehene Herausforderungen zu reagieren.
Veränderungsmanagement in agilen Projekten
Das Change Management unterscheidet sich in agilen Projekten im Vergleich zu klassischen Projekten in einigen wesentlichen Aspekten. Dies liegt insbesondere daran, dass Wandel in agilen Projekten eng mit den Prinzipien und Methoden verknüpft ist. So sind agile Projekte darauf ausgelegt, Veränderungen kontinuierlich und inkrementell umzusetzen. Dafür wird eine kollaborative und anpassungsfähige Umgebung geschaffen, in der die Akzeptanz von Veränderungen gefördert wird. Einige wichtige Unterschiede zum Change Management in Vergleich zu klassischen Projekten sind:
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Agile Projekte zeichnen sich durch ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus. Die Anforderungen und Ziele können sich während des Projekts ändern, und das Team muss in der Lage sein, schnell darauf zu reagieren. Im Change Management bedeutet dies, dass Veränderungen agil und iterativ umgesetzt werden müssen, anstatt einen starren und vordefinierten Plan zu verfolgen.
- Inkrementelle Veränderungen: Agiles Change Management konzentriert sich auf inkrementelle Veränderungen, die schrittweise und kontinuierlich erfolgen. Statt auf einmal grosse Veränderungen vorzunehmen, werden kleine Veränderungen umgesetzt sowie basierend auf Feedback und Erfahrungen angepasst. Dies ermöglicht es dem Team, sich schrittweise an den Wandel anzupassen und die Auswirkungen besser zu bewältigen.
- Selbstorganisierende Teams: In agilen Projekten sind die Teams selbstorganisiert und eigenverantwortlich. Das Change Management in agilen Projekten fördert die aktive Beteiligung der Teammitglieder an Veränderungen. Die Verantwortung für den Wandel wird so auf das Team übertragen, wodurch ein Gefühl der Mitverantwortung entsteht und die Akzeptanz des Wandels gefördert wird.
- Kontinuierliche Kommunikation und Zusammenarbeit: Agile Projekte betonen die Bedeutung von kontinuierlicher Kommunikation und Zusammenarbeit. Im agilen Change Management ist daher eine offene und transparente Kommunikation entscheidend, um die beteiligten Personen über den Wandel zu informieren, Feedback zu sammeln und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Change Manager, dem agilen Team und den Stakeholdern ist unerlässlich, um den Wandel erfolgreich zu gestalten.
- Empirische Vorgehensweise: Agile Projekte basieren auf einer empirischen Vorgehensweise, bei der Entscheidungen auf der Grundlage von Beobachtungen und Erfahrungen getroffen werden. Im agilen Change Management werden Veränderungen auf der Grundlage von Feedback, Daten sowie kontinuierlicher Evaluierung angepasst. Durch die regelmässige Überprüfung und Anpassung des Change-Managements können etwaige Hindernisse oder Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.
Fazit
Das Veränderungsmanagement ist im Projektmanagement ein entscheidender Prozess, um Veränderungen erfolgreich umzusetzen und die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Ganz gleich, ob es ich um grosse organisatorische Veränderungen oder kleinere Anpassungen im Rahmen eines laufenden Projektes handelt, sollten Projektleitende darüber informiert sein, wie diese Änderungen am besten umgesetzt werden können und warum es Widerstände geben kann. Das Change Management erfordert eine sorgfältige Planung, Kommunikation und Einbeziehung der Betroffenen. Werden Herausforderungen erkannt und die wichtigsten Erfolgsfaktoren berücksichtig, kann das Veränderungsmanagement effektiv gestaltet werden, um den Wandel zu unterstützen und Widerstände zu minimieren.
Eine Projektmanagementsoftware wie myPARM kann einen wertvollen Beitrag zum Change Management leisten. Mit myPARM können grosse Change-Projekte systematisch geplant und verwaltet werden, denn die Software bietet Funktionen zur Ressourcenallokation, Terminplanung und Überwachung, sodass sichergestellt werden kann, dass der Wandel innerhalb der vorgegebenen Zeitrahmen und Budgets erfolgt. Darüber hinaus ermöglicht myPARM eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit im Veränderungsprozess. Durch integrierte Kommunikationsfunktionen können die Beteiligten über den Fortschritt und die Änderungen informiert werden. Die Software bietet auch die Möglichkeit, Aufgaben und Verantwortlichkeiten zuzuweisen, den Austausch von Dokumenten und Feedback zu ermöglichen sowie den Überblick über den Veränderungsprozess zu behalten. Mit der Unterstützung von myPARM kann das Change Management daher nahtlos in die Projektmanagementstruktur integriert werden, sodass es effektiv geplant, umgesetzt und kontrolliert werden kann.
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